Buchvorstellung – Annie Leibovitz – Portraits 2005 – 2016

Annie Leibovitz – Portraits 2005 – 2016

Ohne Frage gehört Annie Leibovitz zu den Fotografen, deren Arbeiten einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Nun viel mir beim Stöbern in der Buchhandlung ihr neues Fotobuch „Portraits 2005 – 2016“ in die Hände.

Sie beschreibt wie sie sich der Fotografie genähert hat: Mein Leben lang habe ich mir Photobücher angeschaut und sie auf mich wirken lassen – Der entscheidende Augenblick von Henri Cartier-Bresson, The Americans von Robert Frank, Magazine Work von Diane Arbus, Observations und Nothing Personal von Richard Avedon, das Photo-Tagebuch unseres Jahrhunderts von Jacques Henri Lartigue.

Fast jeder der sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigt kennt diese Bücher. Also fand ich es umso interessanter mal zu erforschen wie Annie Leibovitz die Einflüsse dieser großen Künstler in ihre Arbeit überträgt.

Portraits 2005 – 2006 zeigt eindrucksvoll die Bildgestaltung von Annie Leibovitz. Sie ist eine Künstlerin die es auf ungewöhnliche Weise versteht mit Licht und Schatten zu zeichnen. Vorzugsweise benutzt Sie weiches Licht von den Seiten. Die Bildaufteilung hat immer eine Struktur, sprich der Weg des Lichtes wird durch Körperhaltung, Kleidung oder Gegenstände unterstrichen.

Ihre Protagonisten positioniert sie gerne in einem Umfeld welches etwas über den Menschen dahinter verät. Sicher ist es nicht besonders originell Woody Allen in einem Kino zu plazieren. Wenn dieses aber morbide wirkt und eher wie ein heruntergekommendes Wohnzimmer aussieht, so bekommt das Bild eine andere Aussage. Barack Obama völlig entspannt zu fotografieren ist auch ein schönes Bild, denn eigentlich geht man davon aus das ein US- Präsident permanent unter Strom steht. Und wenn Yoko Ono sich mit über 70 im Studio räkelt wie eine gut proportionierte 20 Jährige, dann ist auch das ein Kontrast zum allgemeinem gesellschaftlichen Bild und soll sicher auch ein wenig provozieren so wie es die alten Granddame der Popkultur immer gemacht hat.

Bei „Portraits 2005-2016“ bekommt man ein tollen Eindruck wie intensiv Annie Leibovitz sich mit den Menschen auseinandersetzt. Sie selber behauptet von sich, dass sie mit der Fototechnik nicht viel am Hut hat. Es gibt auch kultige Videos wie sie einem Mitarbeiter mit einem Zeigestock zeigt wo Photoshop mehr Licht und Schatten produzieren soll. Aber am Ende ist es wohl das Team um sie herum welches ihre Bildideen zu echten Stilikonen des 21. Jahrhunderts macht. Und was am Ende sicher das wichtigste ist, Sie kann sich hervorragend vermarkten.

 

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