POPART mit einer Analogkamera

POPART mit der Analogkamera, geht das überhaupt?

Ist eine gute Frage, aber auch ein Satz der neugierig machen soll.

Zum POPART Ding gab es mehrere Ausgangspunkte. Zum einen Beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Farben. Mich interessiert das Thema einfach. Anregungen kommen von Gerhard Richter, Picasso oder van Gogh. Wie sich die großen Künstler tolle Farbkombinationen erarbeitet hatten konnte ich gerade im van-Gogh Museum in Amsterdam erfahren. Eine halbe Abteilung haben die dort diesem Thema gewidmet. Wenn man die von Vincent persönlich gesammelten Wollstoffe sieht und wie er die Farben in seine Bilder übertragen hat, dann sind die Ergebnisse nicht nur Klasse sondern auch interessant. Methodische Vorgehensweise in der Kunst, so könnte man das auch nennen.

DLRG Turm Travemünde

Eine weitere Inspiration hatte ich mir mit dem Kauf einer Rolleiflex 6002 verpasst. Ich mag diese alten Kameras. Insbesondere fotografiert man damit viel langsamer und bewusster. Das 6×6 Format ist ein Stilmittel, auch wenn es als „der Würfel“ häufig verunglimpft wird. Formate haben einen wesentlichen Teil für die Bildgestaltung, sich mit dem „Rechteck“ auseinanderzusetzen muss da nicht verkehrt sein.

Die letzte Anregung verpasst ich mir einfach dadurch, dass ich Zeit hatte und mich mit diesem Themen beschäftigen konnte. Wir hatten uns ein kleines Wochenende in Travemünde gegönnt. Im Februar ist dort wenig los und bei einem Strandspaziergang kann man mit der Rolleiflex ein wenig üben. Es war also angerichtet für ein paar schöne Tage.

Motivsuche mit der Rolleiflex

Das 6×6 Format fordert eine andere Motivsuche. Dazu ist auf der Kamera ein 80mm Objektiv was ungefähr einer 50mm Brennweite im Vollformat entspricht. Mir war aufgefallen das es ganz gut aussieht wenn man die Bilder auf einzelne, bestimmte Gegenstände konzentriert. Die Umgebung sollte in den Hintergrund treten so das die Bilder mit einem bestimmten Motiv ein Haupthema bekommen.

Die Strandpromenade von Travemünde liefert da einiges. Ein skurriles OpenAirTheater, Glaskugeln wo ein ganzes Restaurant reinpassen und die DLRG Türme um nur einige Beispiel zu nennen.

Vorgehensweise mit dem POPART – Ding

Die Aufnahmen entstanden alle auf einem Bergger Pancro 400. Der Film liefert recht viel Korn, anderseits aber auch einen recht harten Hell-Dunkel Verlauf. Naja, anschließend einscannen und in Photoshop weitermachen. Auch wenn die Rolleiflex 6002 messerscharfe Ergebnisse liefert, diesmal kippte ich überall etwas Unschärfe rein. Dann hier ein Filter, dort eine Ebene, fummeln, fummeln und probieren. Ich mache mir dann immer etwas Musik an, in diesem Fall gab es „Live At The Forum“ von den The Teskey Brothers.

….My memories remain here, they’ll just stay in engrained
As people grow and lives change, the forest remains the same
It’s not the land I miss here, not the trees that grow and sway
It’s the memories of laughter, and the friends that shared this change
…..

(Titel: Forever you and me, The Teskey Brother)

Wer jetzt fragt ob man analoge Bilder mit Photoshop auffrischen darf, so nach dem Motto, nur der komplette Analogprozess ist die Wahrheit. Ich habe so viele Nächte im Fotolabor verbracht und schätze das auch noch heute. Aber man muß auch offen für Neues sein. Es macht wirklich Spaß Analog und Digital zu verbinden und damit seiner Kreativität einen pusch zu verpassen. Genug geredet, schaut selber.

Das hier nicht Andy Warhol gewirkt hat weiß ich selber, mir gefällt es trotzdem, hatte Spaß und nur das zählt.

Links

Wie ich zur Rolleiflex 6002 gekommen bin, ein kleiner, nicht so ernst zu nehmender Bericht

Travemünde Infos

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