Hannover 4×5 – Kalender

Seit gut 1 Jahr arbeite ich an einer Fotoserie über Hannover. Bewaffnet mit einer 60 Jahre alten Linhof Technika durchstreife ich auf der Suche nach Motiven meine Stadt.

Über die gute, alte Linhof habe ich hier im Blog schon berichtet. Das arbeiten mit ihr kann man als analoge Fotografie in Reinkultur beschreiben. Spontan geht da gar nichts. Für Aufbau, Einstellung, Belichtungsmessung bis zum Einlegen der Planfilmkassette kann es schon mal 1 Stunde dauern.

So sind dann auch die Bilder. Man sucht lange nach dem richtigen Standort, wartet auf Licht oder manchmal auch das eine Person das Motiv verlässt.

Es entsteht dabei aber eine komplett andere Fotografie. Man überlegt viel mehr und versucht die stärken des Systems gezielt einzusetzen. Es sind andere Motive die man überhaupt fotografieren kann. Dazu kommt, das man sehr häufig mit Blende 22 und Verschlußzeiten um die 1/8 sec fotografiert. Tilt/Shift sind bei dieser Kamera gestaltende Elemente, genauso wie ein bewegliches Rückteil was zu einem Spiel mit den Perspektiven genutzt wird. Alles in allem ist das arbeiten mit dieser Kamera eine komplett neue Erfahrung und ein toller Kontrast zur Digitalkamera. Man sieht das den Bildern beim betrachten an.

Auf der Suche nach dem richtigen Look habe ich mich schnell auf Schwarz-Weiß festgelegt. Sicher spielte es eine Rolle, dass die Filmentwicklung in Farbe um ein vielfaches komplexer ist. Wer allerdings glaubt, dass mit dem Schwarz/Weiß Entwicklungsprozess ist easy going kann sich täuschen. Wer von Belichtung bis zum fertigen Negativ ein gutes, reprozierbare Ergebnisse erzielen möchte muß ein klares Arbeitskonzept verfolgen. Ansonsten kann man sich eine Bildreihe im etwa gleichem Look abschminken. Ansel Adams lässt grüßen.

Als Filmmaterial kommt ein 4×5″ Planfilm zum Einsatz, wobei ich nach einigem Experimentieren vorzugsweise den ADOX CHS 100 II nutze. Der ADOX liefert einen panchromatischen Look der sich später gut in Photoshop weiter entwickeln lässt. Die Auflösung ist einfach großartig. Feinste Grauverläufe gepaart mit tollen Kontrasten. Dann ein Analoglook den ich so mit einer digitalen Kamera noch nicht reproduzieren konnte.

Insgesamt sind in diesem Jahr für das Hannover 4×5″ Projekt an die 60 brauchbare Bilder entstanden. Bei meinen Überlegungen sie zu präsentieren bin ich dann auf das Kalenderprojekt gekommen. Das erste Selektionskriterium ist in solchen Fällen ja immer Quer- oder Hochkant. Mir tat es richtig weh viele tolle Bilder auszusortieren, nur weil sie nicht Hochkant waren. Aber was soll es, der Kalender 2021 soll ja der Start sein. Wenn er gut angenommen wird werde ich sicher weiter machen.

Jetzt möchte ich aber noch ein wenig Werbung machen. Es gibt von Hannover jedes Jahr einige sehr schöne Kalender. Die 3 warmen Brüder und das neue Rathaus von Hinten als Dauermotiv finde ich allerdings doch etwas überholt. Mit Hannover 4×5″ habe ich versucht neue Seiten meiner schönen Stadt zu zeigen. Interessant, analog und mit dem Touch von Großformat. Darum ist der Kalender auch in DIN A3, um diesen typischen Großformatlook anzudeuten.

Es würde mich freuen wenn Sie das Projekt mit dem Kauf des Kalenders unterstützen. Die Kosten für Filmmaterial und Ausrüstung sind schon außerordentlich. Für die Fortführung von Hannover 4×5″ kann das Kalenderprojekt darum hilfreich sein.

Käuflich erwerben können Sie den Kalender in meinem SHOP.

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