Nikon 50mm versus 58mm – Teil 1

Es ist schon eine Kreuz mit Nikon und den 50mm. Irgendwie scheint es für Nikon schwierig zu sein ein wirklich tolles Standardobjektiv mit Blende 1.4 oder offener zu bauen. Das 50mm f/1.4G verweilt zwar in meiner Fototasche, begeistern tut es mich aber nicht. 

2013 brachte Nikon dann das 58mm f/1.4G auf den Markt. Eine Legende aus analoger Zeit sollte wieder auferstehen. Die Frage ist nur, ob sich das hohe Invest im Vergleich zu dem 50mm wirklich lohnt.  

DxOMark und die Mitbewerber

Bei DxOMark stehen leider nur Test für D800e zur Verfügung. Das 50mm wird dort höher eingestuft (DxOMark 37) als das 58mm (DxOMark 31) und hat die Nase bei Distortion und Transmission vorn. Das 58mm punktet bei Sharpness, Vignetting und Chr. aberration.

Eigentlich ist die Bewertung für Nikon eine Katastrophe. Die vergleichbaren Zeisse (Otus 55mm / DxOMark 50) und (Milvus 50mm / DxOMark 41) sowie Sigma 50mm Art (DxOMark 46) liegen alle deutlich vor den beiden Nikkoren. Noch lustiger wird es, wenn das alte Nikkor 50mm f/1.4D mit einem DxOMark 37 offensichtlich auf gleichem Niveau liegt. Was denkt sich Nikon dabei ? Vielleicht sollte man aber auch nicht den Fehler machen und rein nach Testergebnisse zu einem Urteil kommen. Dieser Artikel soll genau das machen, Objektiv vor die Kamera und Bilder vergleichen. Am Ende gibt es eine Antwort, ob das Objektiv geeignet ist, den eigenen fotografischen Style umzusetzen.

Warum fokussiere ich mich auf die beiden Nikkore ?

Bei den Zeissen muß ich auf ein Autofokus verzichten und würde mir bis zu 1kg Glas vor die Kamera klemmen. Bei Streetfotografie oder Reisen bin ich mir da einfach zu schade, insbesonders da beide Nikkore nur 300-400gr wiegen. Bleibt das Sigma. Auch das habe ich mir intensiv angeschaut, hat ja auch Autofokus. Aber ich komme irgendwie mit den Farben nicht klar. Ich kann mich täuschen aber die Sigmas haben den Hang zu gelb und zeigen das auch gerne bei schwierigem Licht. Das neue Tokina Opera 50mm ist noch nicht richtig auf dem Markt, soll aber auch 1kg wiegen. Also bleiben am Ende die beiden Nikkore.

Handling

Beide Objektive bilden zusammen mit der D850 eine handliche Einheit. Der Autofokus des 50mm ist allerdings immer etwas schneller. Das heißt nicht, das das 58mm langsam fokussiert, auch hier ist die Geschwindigkeit in einem akzeptablen Rahmen. Allerdings muß man auch sagen, dass beide Objektive nicht superschnell fokussieren, da ist man vom Nikkor 24-70 deutlich was anderes gewohnt.

Verhalten bei Offenblende

Die ersten zaghaften Versuche zeigen bei Offenblende deutliche Unterschiede bei der Vignettierung. Positiv hervorzuheben ist die klare Schärfeebene beider Objektive.

50mm bei f1.4, gut zu Erkennen ist die ausgeprägte Vignettierung des Bildes. 
58mm bei f1.4, die Randbereiche sind deutlich heller, die Vignette ist nicht so ausgeprägt.

Zwar bilden beide Objektive eine klare Schärfeebene aus. Schaut man aber etwas deutlicher hin, so ist beim Nikon 58mm alles etwas flauer. Auch kann man nicht sagen das die Mikrokontraste sich deutlich unterscheiden.

Schärfeebene des 50mm bei f1.4. 
Schärfeebene des 58mm bei f1.4. Die Tasten sind flauer, wirken unscharf bis weich und auch der Kontrast unterscheidet sich unwesentlich vom 50mm.

Nikon 50mm und 58mm abgeblendet

Blendet man beide Objektiv ab, so gewinnt das 58mm deutlich an Schärfe und Mikrokontrast. Das Nikon 50mm verbessert sich zwar auch, bleibt aber in dieser Diziplin deutlich hinter dem 58mm zurück.

50mm bei f6.3. Etwas mehr Schärfe, weniger Bokeh im Vergleich zur Offenblende.
58mm bei f6.3. Zwar gibt es auch hier mehr Schärfe aber es bleibt weiterhin ein etwas weichere Anmutung. Viel Interessanter ist die Steigerung des Kontrastes. Die weißen Tasten strahlen viel mehr als beim 50mm. Das Auge nimmt schärfe ja nicht nur durch die Kanten wahr, genauso wichtig ist ein hell-dunkel Kontrast, welcher nun stärker ausgebildet ist als beim 50mm

Fazit Teil 1

Die Unterschiede der Objektive ist in diesem Vergleich nicht groß. Das 58mm ist offenblendig weicher, gewinnt aber abgeblendet starkt an Kontrasten. Im Teil 2 geht es darum die beiden Objektive im Feldeinsatz zu vergleichen. Wie machen sie sich bei schwierigen Lichtverhältnissen oder auf der Strasse. 

Ein Fotoblog, der viele Informationen zur Verfügung stellt. Insbesondere über Firmen wie Zeiss, Nikon, Canon, Leica, Sony, Olympus, Panasonic, Fujifilm, Sigma, Tokina, Tamron, Linhof. Ein Blog über Fotografie muß sich auch mit den größten Fotografen ihrer Zeit beschäftigen. Dies sind Anselm Adams, John Wilhelm, Steve McCurry, Tamina-Florentine Zuch, Corinne Vionnet, Thorsten Overgaard, Ragnar Axelsson, Tim Flach, Franziska Stuenkel,  Man Ray. Auch andere Blogger aus der Fotografie sind hier einer immer gern gesehener Orientierungpunkt: Ming Thein, Der Stilpirat, Steffen Böttcher,  neunzehn72, Krolop & Gerst, kwerfeldein, gwegner. Die Foto Kunst darf natürlich auch nicht fehlen: Andreas Gursky, Thomas Ruff, Thomas Struth, Candida Höfer.

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