Nikon 58mm oder 50mm heißt die Fragen, wenn man sich bei Nikon nach einem Normalobjektiv umsieht. Teil 1 des Erfahrungsbericht beschäftigte sich im wesentlichen mit technischen Belangen und das Verhalten bei Offenblende. Hier nun mein subjektiver Eindruck aus dem täglichem Umgang.
Vorweg, wir reden über 2 tolle Objektive. Beide genügen hohen Ansprüchen. Nikon brachte das 50mm 2007 auf dem Markt. Eine Zeit in der man CA´s noch nicht komplett reduzieren konnte. Kantenschärfe war schon damals ein Schwerpunkt der Nikon-Entwickler, was das 50er auch gerne zeigt. Kontraste werden akzeptabel abgebildet genauso wie Schatten und Lichtverläufe. Tja, man kann sagen, ein gutes Objektiv was insbesondere aufgrund des niedrigen Preises punkten kann. Vielfach wird das 50er schlecht bewertet, insbesondere von den Sigma-Freunden. Es wird angeführt, daß Sigma 50mm Art ist doch über allem erhaben, usw… Was die Meisten jedoch vergessen, Nikon stimmt ihre Objektive sehr gut mit ihren Kameras ab. Die daraus erwachsenden Vorteile kompensieren meines Erachtens mögliche konstruktive Vorteile.
Nikon brachte das 58er 2013 auf den Markt. Es war wohl die Antwort auf das Zeiss Otus 55mm und spiegelt gegenüber dem 50er Objektivbaukunst der nächsten Generation wieder. Mehr Bokeh, mehr Randschärfe und auffallend mehr Kontraste. Farben wirken kräftiger ohne einen zu erschlagen. CA´s gibt es nicht mehr, sicher eine der Gründe für die deutlich besseren Farben dieses Objektives.
Jetzt fragt man sich sicher ob der hohe Preis für das Nikon 58mm gerechtfertigt ist. Ich kann da nur sagen, dass das jeder für sich selber entscheiden muß. Nikon´s 50mm spielt auch in einer sehr hohen Liga. Will man aber in der höchsten Klasse mitmischen, der muß halt das 3,5fache auf den Tisch legen.
Das Nikkor 58er in Kombination mit der D850 halte ich für mit das Beste was man derzeit auf dem Markt bekommt. Es ist einfach eine große Freude damit zu fotografieren. Mit dem 50mm geht das auch, das 58er macht es aber immer einen ticken moderner.
Beispielbilder Nikon 58mm
Beispielbilder Nikon 50mm
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Hallo Dirk, vielen Dank für die Mühen! Mit der Einschätzung, dass es irgendwie ein Kreuz ist mit Nikons Normalo-Objektiven, stehst Du keineswegs allein auf weiter Flur. Siehe z.B. Steffen „Stilpirat“ Boettcher in seinem Blog, und last but not least kommt die „objektive“ Bestätigung von den Test-Leuten, z.B. in ColorFoto, die speziell diesem Obj. ein wirklich schlechtes Zeugnis austellen. Irgendwie peinlich für Nikon.
Ich hab‘ mich für Zeiss und Sigma-Art entschieden… – Aber dieses Nikkor hat eben dies verlockende Alleinstellungsmerkmal, nur rd. 380g zu wiegen, ein Argument, das „schwer“ wiegt. Gibt es keine Korrekturmöglichkeit, die die optischen Schwächen ausbügelt? (In Nikon-Bildbeareitung oder anderswo.)
Christoph
Hallo Christoph, vom 50er/1.4G habe ich mich getrennt. Es ist und bleibt eine Gurke. Die Korrekturmöglichkeiten in LR, CaptureOne oder NXStudio machen aus diesem kleinen und handlichen Objektiv leider kein Rennpferd. Du bringst die Auswahl schon auf den Punkt, Zeiss oder Sigma. In meinem Umfeld sind einige die auf das SigmaArt schwören. Bei mir ist es leider nicht angekommen, die Farben werden meines Erachtens unter schwierigen Lichtverhältnissen nicht mehr richtig abgebildet und laufen immer schnell ins Gelbe. Die Korrekturen/Weissabgleich sind mit der Kombi Nikon+Sigma überfordert. Aber wie gesagt, nimm das als meine persönliche Meinung, einige meiner Bekannten sehen das nicht so kritisch und finden den Sigma Style sogar richtig schick. Das Nikon 58mm/1.4g hat diese Schwächen genauso wenig wie das Nikkor 28mm/1.4E. Aber es bleibt ein Elend mit F-Nikkoren bei 35mm und 50mm. Selbst im Z-Bereich hat Nikon aktuell nichts zu bieten. Das 50mm/1.2 habe ich noch nicht probiert, aber wenn ich den Klotz sehe, möchte ich damit nicht auf eine Wanderung gehen. Die Dinger werden immer größer und unhandlicher, als ob Nikon uns mit Gewalt den Spaß nehmen will.
Das Tokina Opera 50mm taucht überhaut nicht in den Diskussionen auf. Gibt es jemanden der mal was dazu sagen kann ?