Nikon Z6 – Mein erster First Touch

Auch wenn mein Equipment komplett erscheint, neugierig macht die neue Nikon Z6 schon. Darum war es eine gute Gelegenheit sich auf einem Nikon Day in Hannover die „Spiegelose“ mal genauer anzuschauen.

Erster Eindruck

Nimmt man die Z6 in die Hand ist man erstmal überrascht wie schwer Sie wirkt. So ein bisschen hatte ich die Hoffnung eine Kamera in die Hand zu bekommen die der Haptik und Handlichkeit meiner immer noch heiß geliebten FE2 entspricht. Die Z6 ist zwar kompakt aber wirkt in der Hand irgendwie schwer. Gemeinsam mit dem 35mm/1,8 bringt sie ca. 1045gr auf die Wage. Die D850 zusammen mit einem 35mm/1,4G schafft es auf ca. 1600gr. Nimmt man beide Kameras aber in die Hand, so kann man kaum einen Unterschied feststellen. Die D850 wirkt sogar etwas ausgewogener. Das mag subjektiv sein, war für mich aber anfänglich eine kleine Enttäuschung.

Bedienung der Nikon Z6

Die Z6 ist durch und durch eine Nikon . Wer sich mit Nikon Kameras auskennt wird die Z6 in die Hand nehmen und sich gleich zu Hause fühlen. Die Bedienung ähnelt der D850, Knöpfe und Einstellräder liegen an der gleichen Stelle. Das Menü ist weitestgehend das Gleiche. Nikon wäre aber nicht Nikon wenn sie sich nicht neue Details ausgedacht hätten. Als bekennender Fan des Blendenrings habe ich immer etwas geschimpft, das Nikon es nicht schafft etwas vergleichbares wie Leica oder Fuji hinzubekommen. Mein rufen war aber nicht umsonst und die Entwickler in Shinagawa haben es wohl gehört. Man kann nun die Blendensteuerung auf den äußeren Einstellringes des Objektives legen, da wo normalerweise die manuelle Fokussierung angesiedelt ist. Das ganze ist zwar nicht mit knackigen Rasten, so wie ein klassischer Blendenring, aber auch so schön das es fast ein Kaufargument ist.

-> Alle Bilder mit Nikon Z6 + Nikkor Z 35mm f1.8

Bildqualität und das 35mm f1.8

Die wenigen Stunden die ich mit der Z6 hatte reichen nicht um sich ein abschließendes Urteil über die Bildqualität zu machen. Nichts desto trotz ergab sich auch auf meinem kurzen Trip ein sehr guter Eindruck. Die Kamera lieferte toll ab und zeigt das Nikon bei Weißabgleich, Farbneutralität, Kontrast und Schärfe zu dem besten Gehört was es derzeit auf dem Markt gibt.

Das 35mm f1.8 wurde mir vom netten Nikon Mitarbeiter in höchsten Tönen angepriesen und er ermöglichte mir es gegen das Nikkor 35mm f1.4G und Zeiss Distagon 35mm f1.4 zu stellen.

Nikon ist mit dem 35mm/1.8Z in eine bisher von Nikon nicht besetzt Stilrichtung gegangen. Die Bilder wirken schärfer, mit mehr Mikrokontrasten und klaren Farben. Die Bilder wirken dabei immer noch nikontypisch weich, gehen aber weiter in Richtung Zeisslook als wie man es bisher gekannt hat. Ein Bokehwunder ist das Z35mm aber nicht. Genauso auffallend ist die Schärfeebene, die sich ja offenblendig bilden soll. Die erschien mir dann doch etwas diffus und bei weiten nicht so klar wie beim Nikkor 35mm/1,4G und dem Zeiss. Summasumarum, auf die platte Formel „-besser als….-“ kann man dieses Objektiv nicht reduzieren. Es bietet einen eigenen, sehr interessanten Style und liefert diesen in hoher Qualität. Das Nikkor 35/1.4G ist auch scharf aber wirkt weicher. Die Verläufe von hell nach dunkel sind meines Erachtens weicher und wirken nicht so technisch. Das Bokeh ist deutlich cremiger und setzt sich zum Z35mm ab. Man könnte sogar sagen, das die Bilder schöner, weniger technischer wirken, auch wenn dies absolut subjektiv ist. Auf das Zeiss Distagon 35mm f1.4 komme ich später noch zu sprechen. In diesem Vergleich liefert es genauso toll ab, der Zeiss Style kommt auch an der Z6 gut heraus.

Ich möchte bei all dem aber nicht den falschen Eindruck erwecken. Alle 3 Objektive haben ihre eigene Klasse und stehen meines Erachtens auf dem gleichen Level. Die richtige Wahl erfolgt über den fotografischen Stil, den jeder erreichen will. Qualitätsprobleme spielen bei allen 3en keine Rolle.

Nikon Z6 + Nikkor 35mm f1.4G
Nikon Z6 + Nikkor 35mm f1.4G

Autofokus der Nikon Z6

Gleich bei Übergabe der Kamera teilte mir der nette Nikonberater mit, dass es noch schwächen beim Autofokus gibt. Ja ok, ich hatte meine D850 umgehängt und die fokussiert ja bekanntermaßen alles und wenn es sein muß auch im Dunklen. Ich konnte seine Sorgen aber nicht teilen, richtig fokussiert hat die Kamera eigentlich immer. Allerdings war dies mit dem Z35mm nicht besonders flott. Auch bei wenig Licht ging das alles noch. Mir ist es eigentlich nicht gelungen mal ein unscharfes Bild zu produzieren.

FTZ Adapter

Schaue ich in meinen Objektivschrank so bekomme ich Tränen wenn dies alles nicht mehr nutzbar wäre. Die Rettung heißt FTZ-Adapter. Er wirkt zwar etwas klobig, hat mich aber sofort begeistert. Das Nikkor 35mm/1.4G war sehr schnell und die Fokussierung punktgenau. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit noch mehr Nikkore zu testen, aber die ersten Erfahrungen waren sehr überzeugend.

Zeiss Linsen und manuelles Fokussieren an der Nikon Z6

Das Zeiss Distagon 35mm f1.4 gehört sicher zu den Exoten liefert aber meinen fotografischen Stil. Ich habe mich damals sehr schwer getan auf Autofokus und die Vorzüge der Nikon internen Bildkorrektur zu verzichten nur um diese besondere Haptik zu bekommen. Ich mache es jetzt kurz, das Zeiss entwickelt an der Z6 neue Qualitäten. Da man das Fokus-Peaking auf den Sucher legen kann macht manuelles fokussieren jetzt richtig Spaß. Bisher kannte ich das nur von der Leica SL, dreht man am Fokusring so bilden sich schnell roten Linien die die Schärfe kennzeichnen. Nach etwas Übung ging das richtig schnell und ist um Lichtjahre besser als die D850 manuelles fokussieren unterstützt.

–> Beide Bilder mit Nikon Z6 + Zeiss Distagon 35mm f1.4

Fazit

Die Nikon Z6 hat mich nicht enttäuscht und ist meines Erachtens ein richtig guter Wurf. Ob ich sie mir kaufen würde, habe ich allerdings noch nicht entschieden. Die aktuellen Z Objektive hauen mich nicht wirklich vom Sockel und es ist mir zu wenig nur meine alten Nikkore mit dem FTZ Adapter zu betreiben. Sie zu kaufen um eine kleine Reisekamera zu haben ist auch kein Argument. Wie oben gesagt, die Z6 ist keine Taschenkamera oder extremes Leichtgewicht. Auch weiß man nicht, ob da nicht noch die eine oder andere Kinderkrankheit auftauchen werden. Mag es Z6 oder Z7 sein, zur Zeit fotografiere ich mit der D850 und werde das sicher noch einige Zeit tun, der Sprung zur Z-Reihe erscheint mir aktuell noch zu früh.

Das ich mit der Z6 die Zukunft in den Händen gehalten habe ist mir aber schon klar geworden. Sobald das Objektivsortiment erweitert ist wird es für die Spiegelreflexkameras richtig schwer.

Ein Fotoblog, der viele Informationen zur Verfügung stellt. Insbesondere über Firmen wie Zeiss, Nikon, Canon, Leica, Sony, Olympus, Panasonic, Fujifilm, Sigma, Tokina, Tamron, Linhof. Ein Blog über Fotografie muß sich auch mit den größten Fotografen ihrer Zeit beschäftigen. Dies sind Anselm Adams, John Wilhelm, Steve McCurry, Tamina-Florentine Zuch, Corinne Vionnet, Thorsten Overgaard, Ragnar Axelsson, Tim Flach, Franziska Stuenkel,  Man Ray. Auch andere Blogger aus der Fotografie sind hier einer immer gern gesehener Orientierungpunkt: Ming Thein, Der Stilpirat, Steffen Böttcher,  neunzehn72, Krolop & Gerst, kwerfeldein, gwegner. Die Foto Kunst darf natürlich auch nicht fehlen: Andreas Gursky, Thomas Ruff, Thomas Struth, Candida Höfer.

1 reply on “ Nikon Z6 – Mein erster First Touch ”
  1. Wenn, dann ntürlich die Z6-II. Nur ein Slot? – Geht gar nicht! Ein blöder, alter Marketing-Gag.
    Was die Ausgewogenheit betrifft: Zu leicht sollte kein Body sein, erst Recht nicht mit schweren Objektiven. Frontlastigkeit liegt nicht gut in der Hand.

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