Leica Look Weiterentwicklung

Vor gut 2 1/2 Jahren habe ich über einen Ansatz berichtet den Leica Look in Lightroom zu reproduzieren.

Mich hat es überrascht, daß dieser Bericht die mit Abstand meist Klicks generiert, und das auch noch 2 1/2 Jahre nach seiner Veröffentlichung. Es ist also an der Zeit den Ansatz zu verbessern, so meine Gedanken.

Den Leica Look zeichnet ein Hang zu Rot aus. Diese Dominanz kommt von der „Reinheit“ der Farbe. Eine weitere Analyse zeigt das reine RAWs, abhängig vom verwendeten Farbprofil, zu einer Farbverschiebung nach links des Komplementärfarbkreise neigen. Blau vermischt sich mit Grün, Grün mit Gelb und Rot mit Violett. Die Farben wirken nicht so klar.

Das Leica das in ihren DNG-Profilen korrigiert und dabei Rot etwas mehr betont als die anderen Farben, hatte ich schon im 1. Bericht erläutert. Dort habe ich auch beschrieben das es reicht im Histogramm die Farben Rot, Grün und Blau in den Höhen und Tiefen etwas zu beschneiden um einen ähnlichen Effekt bzw Bildeindruck zu bekommen.

Jetzt bietet Lightroom aber mit der Kalibrierung auch die Möglichkeit direkt diese Korrekturen zu erreichen. Nicht so fein wie in einem DNG-Profil, aber warum nicht den Ansatz des 1. Berichtes damit verbessern.

Um das zu veranschaulichen habe ich nochmal das Bild aus New York hervorgeholt, welches ich schon bei meinem 1. Bericht verwendet habe.

New York ohne das  Leica Look Preset
Hier das unbearbeitete Foto, sozusagen das RAW direkt aus der Nikon D800. Als Farbprofil wurde „Adobe Farbe“ verwendet.

Leica Look – Version 1

Neispielbild mit dem Leica Look Preset
Hier wurden wie im 1. Bericht nur Rot, Grün und Blau in den Lichtern und Tiefen beschnitten. Die Farben wirken kräftiger, das Bild insgesamt kontrastreicher.
Lightroom Einstellungen für dass Preset Leica Look
Einstellungen der Gradationskurve für Rot, Grün und Blau.

Leica Look – Version 2

Das neue Preset Leica Look, mit Nutzung der Lightroom Kalibrierung
Hier nun die neue Leica Look Version mit deutlich stärkerem Rot ohne das die anderen Farben verwischen.
Lightroom Einstellung Kalibrierung für das neue Leica Look Preset
In der Lightroom Kalibrierung habe ich dazu Rot etwas mehr betont (-10) und die Sättigung der Rottöne deutlich angehoben (+40)

Weitere Tipps

Mir fällt es etwas schwer ein Presets zu definieren. Zwar kommt man meines Erachtens dicht an die schönen Leica Looks heran, muß aber für jedes Bild individuell die richtigen Einstellparameter finden. Da ist einem die Original Leica halt noch ein wenig voraus 😉

Direkter Vergleich der beiden Leica Look Versionen. Links Version 1, rechts die Version mit Nutzung de Kalibrierung.

Stunde der Wahrheit

Und hier nun die Stunde der Wahrheit. Christian Schachmayr hat mir dieses Bild zugesendet, aufgenommen mit einer Leica M9, Tele-Elmarit-M 90mm, Baujahr 1961. Die Farben passe meines Erachtens schon ganz gut. Das M9-Bild hat etwas steilere Kontraste. Beim Nachbau könnte man noch eine S-Kurve reinlegen, dann sollte man da auch hin kommen.

4 replies on “ Leica Look Weiterentwicklung ”
  1. Es ist ein interessanter Beitrag, aber wieso zeigst du nicht ein Foto, das mit der Leica M aufgenommen wurde, also dem Leica Look, den du suchst, und dann deine Fotos zum Vergleich? Die Debatte um den Leica Look hat ja verschiedene Dimensionen. Der klassische Leica Look war schwarzweiss. Dann gab es den farbigen Leica Look und wenn ich jetzt meinen bekennenden Leica-Freund fragen würde, dann würde er antworten, in digitalen Zeiten kommt es auf den jeweiligen Sensor an. Der in der M8.2 ist anders als in der 9 usw. Insofern fände ich es schön, wenn du zumindest auf ein Foto verlinken könntest.

    1. Die Idee den Leica Look zu reproduzieren entstand aus einem Artikel in der LFI – Leica Fotografie International in der Ausgabe 3/2017. Dort wird beschrieben wie Leica über das DNG-Profil die Farbgebung beeinflusst. Mehr dazu gibt es hier -> https://www.dirkfietz.de/leica-look-nachbau/

      Über die DNG-Profilierung kann man ja nur den Farbcharakter beeinflussen. Spezifikas die über den CCD-Sensor der M9 oder den CMOS-Sensor der M240/M10 reinkommen bleiben da unberücksichtigt. Objektiv haben wir noch gar nicht erwähnt, da ist es ja schon gravierend ob man ein Summicron oder Summilux verwendet.

      Mal zu versuchen mit richtigen Leica Bildern vergleiche anzustellen könnte spannend und lehrreich sein. Leider habe ich keinen Zugriff auf das Sortiment an Leica M Kameras oder Objektiven. Wie sieht das bei Ihnen aus ? Wir könnten ja mal ein paar Bilder austauschen und dann versuchen das nachzubauen ? Sozusagen ein Projekt : Leica Reproduktion ?!

      1. Danke für den Vorschlag aber ich habe keine Leica mehr. Der richtige Ansprechpartner wäre eher auf messsucherwelt.com zu finden. Alles Gute

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